Gros Morne
- Kirsten
- August 21, 2025
- nationalpark natur wandern
Gros Morne National Park
Wenn man auf Neufundland ist, muss man einfach zum Gros Morne National Park – und man sollte genügend Zeit mitbringen. Der Nationalpark ist seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe und bietet landschaftlich eine beeindruckende Vielfalt.
Es gibt viele kleine und große Wanderungen, die man unternehmen kann. Die beiden Visitor Center sind ebenfalls einen Besuch wert. Das weiter südlich gelegene hat eine tolle Ausstellung über die Geologie des Parks und die indigene Gemeinschaft vor Ort. Das zweite Visitor Center im Norden zeigt eine Ausstellung über die Tierwelt des Parks und beherbergt zudem die Parkverwaltung. Für die Fahrten zwischen den verschiedenen Punkten sollte man etwas Zeit einplanen: Vom Wanderparkplatz am Gros Morne Mountain bis zum Parkplatz an den Tablelands fährt man etwa eine Stunde. Man sollte auch darauf achten, zu welcher Jahreszeit man den Park besucht, da nicht alle Wanderwege das ganze Jahr über geöffnet sind.
Gros Morne Mountain
An dem Tag, an dem wir in Gros Morne ankommen, sind sowohl der Aufstieg zum Gipfel als auch alle Wanderungen ins Hinterland gesperrt. Alle Rettungskapazitäten sind wegen der Waldbrände im Osten gebunden oder werden dafür freigehalten. Ob die Wege wieder freigegeben werden, soll am Abend entschieden werden. Wir starten früh am nächsten Morgen – es soll wieder heiß werden, und für die gesamte Tour sind acht Stunden angegeben. Die Sperrungen sind zum Glück aufgehoben, sodass wir die komplette Strecke wandern können. Der Weg am Gros Morne Mountain besteht aus zwei Abschnitten. Der erste Teil ist ein gut ausgebauter Wanderweg, der nach 4,5 km zu einem Aussichtspunkt am Fuß des Berges führt. Bis hierher hat man bereits über 450 Höhenmeter überwunden.
Vor einem steht nun der Gros Morne Mountain frei in der Landschaft. Er hat eine breite Basis und oben ein weites, flaches Plateau. Gut sichtbar ist auch das Geröllfeld, über das der steile Aufstieg zum Gipfel führt. Es wird ausführlich darauf hingewiesen, dass der Rundkurs über den Gipfel von hier mindestens 3,5 Stunden dauert und dass man Wanderschuhe sowie genügend Wasser und Proviant dabeihaben sollte. Am Fuß des Geröllfelds gibt es nochmals den Hinweis, den Aufstieg nicht zu wagen, wenn man den Gipfel nicht sehen kann. Heute, bei strahlend blauem Himmel, ist das kein Problem. Am nächsten Tag werden wir von der anderen Seite des Parks den wolkenverhangenen Gipfel sehen. Hier oben wird auch klar, warum man bei schlechter Sicht besser nicht aufsteigen sollte: Es gibt kaum Orientierungspunkte, und bei nur wenigen Metern Sichtweite wird es schnell schwierig, den richtigen Weg für den Abstieg zu finden. Der Aufstieg liegt an der Südseite, und ich bin froh, dass wir früh gestartet sind. Es wird allerdings immer kühler, je höher man steigt. Insgesamt geht es auf rund 1,5 km etwa 537 Höhenmeter hinauf. Oben empfängt einen ein ziemlich kräftiger Wind, vor dem man sich für die Gipfelpause hinter einer der vielen kleinen Mauern aus Steinen schützen kann, die andere Wanderer gebaut haben. Man hat man einen fantastischen Blick über den Park – hinüber zu den Tablelands, die sich in rostrot und ockerfarben deutlich von ihrer Umgebung abheben, und hinein in eines der Fjorde, die die Gletscher in die Landschaft gefräst haben. Der Rückweg ist technisch deutlich einfacher; es gibt wieder einige Treppen, dafür ist er aber fast doppelt so lang. Am See von Ferry Gulch gibt es zudem zwei ausgewiesene Zeltplätze. Man kann hier also auch übernachten, allerdings ist eine Reservierung notwendig. Der Gipfelpfad ist im Mai, Juni und Juli aus Naturschutzgründen gesperrt und kann auch sonst kurzfristig geschlossen werden. Die Runde endet wieder am Fuß des Geröllfelds, und von dort kann man entspannt den Weg zum Parkplatz „hinunterrollen“. Wer fit ist, genug Proviant dabeihat und ein wenig Wetterglück hat, wird hier einen großartigen Tag mit einer wunderschönen und abwechslungsreichen Wanderung erleben.
The Tablelands
Die The Tablelands im Süden des Nationalparks sind nicht zu übersehen. In rotbraun und occar Farben heben sie sich deutlich von der Umgebung ab. Hier muss man vorbei fahren. Alle die Spass an Geologie haben sollten hier ein bisschen mehr Zeit einplanen. An dieser Stelle tritt der Erdmatel direkt an die Oberfläche. Pyroxen. Olivin und Serpentinit sind alle reich an Eisen und haben urspünglich tolle Grün Schatterierungen. In Kontakt mit der Luft reagiert das Eisen im Gestein mit dem Sauerstoff und oxidiert. Das Gestein rostet und daher kommt auch die Farbe. Das Mantelgestein bietet keine guten Bedingungen für Pflanzen. Es gibt keine Bäume und nur ganz vereinzelnt Sträucher entlang der Wasserwege. Ansonsten gibt es einige wenige hochspezialisierte Pflanze die hier überleben können. Es gibt einen kurzen flachen Wanderweg zu einem kleinen Aussichtspunkt. Von dort aus kann an weiter ins unbefestigete Gelänge wandern. Ab hier sind Feste Wanderschuhe ein Muss. Es gibt keine Eindeutige Route mehr und es geht über Geröllfelder unterschiedlichster größe. Wir sind hoch bis zum Wasserfall gewandert. Von dort konnten wir sehen wie die Regenwolken Mt. Gros Morne eingehüllt haben. Ein paar Tropfen sind auch bei uns runtergekommen aber es war warm genug und hat nicht wirklich gestört. Auf dem Rückweg haben wir noch den Schlenker über den Serpentine path. Dort kann man viele Sepentinite finden. Diese Gesteine zeigen eine Oberfläche die wie die Schuppen einer Schlange aussehen und in einem tiefen grün-blau gefärbt sind.
Western Brook Pond
Ich fühle mich in Neufundland ja eh die ganze Zeit an Norwegen erinnert. Dieses Fjord setzt dem ganzen die Krone auf. Nicht vom Namen irritieren lassen in Neufundland kann jedes gewässer ein Pond sein. Egal ob Pfütze oder See.
Der Weg vom Parkplatz zum Bootsanleger ist flach und nur 3 km lang. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich für 10 CAD fahren zu lassen. Die meisten Leute die wir in diesem Golfkart ähnlichen gefährten für 8 personen gesehen haben wären aber durchaus in der Lage gewesen zu Fuss zu gehen. Wir sparen uns die 100 CAD pro Person für die Bootstour und begnügen uns mit dem Blick ins Fjord. Die tour soll aber sehr schön sein. Mit etwas Glück bekommt man noch spontan Restkarten, wenn man die Tour aber unbedingt machen möchte sollte man die Karten vorher online kaufen, die Boote fahren von Mitte Mai bis Mitte Oktober.
Gros Morne Farm and Market
In der Nähe des Visitor Centers gibt es eine kleine Farm die Gemüse anbaut, Gros Morne Farm and Market. Für die kleine Fläche gibt es eine Unglaubliche vielfalt von erntefrischem bio Gemüse. Die Hauptabnehmer sind Familen die eine wöchentliche Gemüsekiste im Abo bestellen und die umliegenden Restaurants. Ansonsten ist die Auswahl an frischem Gemüse hier eher dürftig. Freitags und Samstag wird verkauft.