St. John's und Avalon
- Kirsten
- August 6, 2025
- national historic sight stadt
Avalon
In der Artus-Sage ist Avalon der Ort, an dem sich König Artus auskuriert. Auf Neufundland ist es die am dichtesten besiedelte Region der Insel, die ganz im Osten liegt. In diesem Gebiet leben rund 52 % der Gesamtbevölkerung (etwa 545.000 Menschen) von Neufundland und Labrador – davon allein etwa 110.000 in der Hauptstadt St. John’s. Hier, am östlichsten Punkt Nordamerikas, gibt es viel zu entdecken.
Cape Spear
Ein strahlend weißer Leuchtturm an einer Steilküste markiert Cape Spear – den östlichsten Punkt Nordamerikas. Von hier aus sind es nur etwa 3.300 km bis nach Europa. Wir sind näher an London als an Vancouver (Luftlinie) – nur ist der Panda leider nicht seetauglich. Natürlich machen wir, wie alle Touristen, das obligatorische Beweisfoto.
Wir haben Glück und genießen strahlend blauen Himmel sowie klare Sicht auf den Signal Hill, der über St. John’s thront. Cape Spear wird als National Historic Site von Parks Canada betrieben. Das Gelände ist weitläufig, und man kann auch die alten Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigen. Mit Unterwassersperren und Geschützen sollten deutsche U-Boote abgewehrt werden, die sich in kanadische Gewässer vorgewagt hatten.
Der frappierendste Unterschied zu solchen Gedenkstätten in Europa sind die Geschichten der stationierten Soldaten: Sie handeln weniger von Kampf und Leid, sondern mehr davon, wie sie sich nicht an den Neufundländer Nebel gewöhnen konnten – und von der Enttäuschung, dass ihrem Wunsch, einen Eisberg beschießen zu dürfen, nicht entsprochen wurde.
Direkt an Cape Spear darf man nicht übernachten, also fahren wir ein paar Kilometer weiter. In der Nacht dreht der Wind. Der Geruch von Lagerfeuer liegt in der Luft, und die Nebelhörner ertönen. Am Morgen ist alles diesig, und Signal Hill ist im Rauch des Waldbrands nicht mehr zu sehen.
St. John’s
Die Hauptstadt der Provinz Neufundland und Labrador zählt im Stadtgebiet rund 110.000 Einwohner. Sie ist nicht viel größer als Bayreuth, aber nachdem wir 800 Kilometer lang nur kleine Dörfer und einzelne Häuser gesehen haben, kommt sie uns wie eine Großstadt vor. Dazu tragen auch die Hochhäuser, der große Hafen und die vielen Touristen bei.
Diese Stadt ist einfach bunt. Im Stadtkern, rund um den Hafen, wurden die Häuser in leuchtenden Farben gestrichen – Blau, Grün, Gelb, Rot, Lila – alles ist dabei. Offenbar gilt hier die unausgesprochene Regel, dass man sein Haus auf keinen Fall in derselben Farbe wie der Nachbar anstreicht. Durch die Holzbauweise ist die farbenfrohe Gestaltung auch deutlich einfacher umzusetzen als in einer deutschen Reihenhaussiedlung.
Signal Hill
Hoch oben auf einer Kippe vor der Hafeneinfahrt nach St. John’s thront der Leuchtturm von Signal Hill. Den hatten wir schon von Cape Spears aus gesehen. Wir parken knapp unterhalb um hier zu Übernachten. Am nächsten Tag soll oben auf Signal Hill der JoyRun starten. Die Wettervorhersage mit 28°C und Wind aus Westen der den Rauch des Waldbrands direkt nach St. John’s trägt führen aber am Abend vorher zu einer Absage des Laufs. Wir hatten ja schon erlebt aus einem Klaren Tag eine versmogte Nacht wird wenn der Wind sich dreht. Am nächsten Morgen wachen wir tatsächlich in dichtem Smog auf. Da nehmen wir auch schnell Abstand von der Idee die Strecke in Etappen selber zu laufen und verlegen uns aufs Sightseeing und schwimmen im Freibad. Der Morgen auf Signal Hill ist aber wunderschön und ein paar Blaubeeren finden sich auch noch.
Sightseeing und Schwimmen
Hoch oben auf einer Klippe vor der Hafeneinfahrt nach St. John’s thront der Leuchtturm von Signal Hill. Den hatten wir schon von Cape Spear aus gesehen. Wir parken knapp unterhalb, um hier zu übernachten. Am nächsten Tag sollte oben auf Signal Hill der JoyRun starten.
Die Wettervorhersage mit 28 °C und Westwind, der den Rauch des Waldbrands direkt nach St. John’s tragen würde, führt jedoch schon am Abend zuvor zur Absage des Laufs. Wir hatten ja bereits erlebt, wie aus einem klaren Tag schnell eine vernebelte Nacht werden kann, wenn der Wind sich dreht.
Am nächsten Morgen wachen wir tatsächlich in dichtem Smog auf. Da nehmen wir schnell Abstand von der Idee, die Strecke in Etappen selbst zu laufen, und verlegen uns stattdessen aufs Sightseeing – und aufs Schwimmen im Freibad.
Der Morgen auf Signal Hill ist trotzdem wunderschön, und ein paar Blaubeeren finden sich auch noch.
East Costal Trail
Einen kleinen Teil des Joy Run wollen wir dann doch noch laufen. Wir behalten die Wetter- und Wind-App im Auge und starten frühmorgens von Flatrock in Richtung Pouch Cove. Die Hitze knallt trotzdem schon am Vormittag ordentlich rein. Der Wind steht eigentlich gut, aber man riecht und schmeckt den Rauch trotzdem noch. Wir kommen mal wieder nicht so weit wie geplant – dafür aber nach 19 Kilometern und 3,5 Stunden wieder am Camper an.
Löschflugzeuge über dem Highway
Wir entscheiden uns, wieder nach Westen zu fahren – raus aus den Rauchsäulen der Kingston- und Paddy’s Pond-Waldbrände. Der Trans-Canada-Highway ist bereits gesperrt. Von der Umleitung auf der Nebenstraße aus sehen wir, wie ein Löschflugzeug eine Ladung Wasser über dem Gebiet des Peggys Pond-Feuers abwirft. Kurze Zeit später wird auch die Umleitung gesperrt. Wir hätten gerne noch etwas mehr von Avalon erkundet, aber so macht das einfach keinen Sinn.